Nach 2012 und 2013 entschloss ich mich dieses Jahr wieder zur Teilnahme an einem der größten italienischen Amateurradrennen, dem „Nove Colli“ oder zu Deutsch: „neun Hügel“. Durch das Pfingstwochenende ist es ideal, 2-3 Tage Kurzurlaub in der schönen Region Emilia Romagna zu verbringen.
Am Rennsonntag hies es früh aufstehen, denn der Start erfolgt schon 6:00 Uhr. Da ich eine weitergereichte Starterlaubnis hatte, konnte ich in der blauen Startgruppe starten - was schon mal eine gute Ausgangsposition darstellt - angesichts der 12.000 Starter.
Das Wetter wurde für den Renntag auch als "sehr gut" vorausgesagt, somit konnte schonfrüh zeitig ohne komplizierte Textilien-Auswahl losgefahren werden.
Nach dem Start geht es erstmal 30 km auf der Ebene ins Hinterland und das Feld darf sich sortieren. Also: erhöhte Vorsicht, aber auch nicht zu verhalten fahren. Der erste Berg der Polenta war schnell und unspektakulär erklommen und auf der Abfahrt standen schon einige Leute, die Reifenpannen hatten. Ich hoffte das es mich nicht auch erwischt, doch es währte nicht lange und mein Vorderrad fing an, die Luft zu lassen. Schnell den Schlauch gewechselt ging es weiter zum nächsten Hügel, der Pieve di Rivoschio heißt.
So ging es auch munter weiter zum Ciola - mit dem Hintergedanken, das als nächstes der Barbotto folgt und mit 18% Steigung der schwierigste und steilste, den es gibt. Mit extra Kommentator und Bogendurchfahrt ist es schon ein ganz besonderes Spektakel.
Bis zu diesem Streckenabschnitt sind die 130- sowie 205-km-Fahrer auf der gleichen Strecke. Hier kann man überlegen ob die Kraft für weitere 5 Hügel reicht oder ob man lieber die 30 km flach wieder zurück zum Meer rollt. Bei mir stand im Vorfeld schon fest, die 205 km in Angriff zu nehmen. Als nächstes kommt mit dem Monte Tifi ein etwas kleinerer Hügel, bevor der Perticara und der ebenfalls sehr anspruchsvolle Monte Pugliano folgt.
Danach ist das Gröbste eigentlich schon geschafft. Bei Km 155 gilt es nur noch den Passo delle Siepi wegzudrücken, sowie 35 km vor dem Ziel noch am Gorolo sich ein schnelles Hinterrad zu suchen um in der Abfahrt noch mal richtig Fahrt aufzunehmen.
Nach 205 km in einer Zeit von 7:43:52 überfuhr ich die Ziellinie. Wunderschöne Landschaft und viele begeisterte Radsportenthusiasten machen diese Veranstaltung zu einem besonderen Erlebnis. Und wenn das Wetter noch perfekt ist - zu etwas Unvergesslichem.